Die Ziele unserer Arbeit

Jeder Junge kommt mit ganz persönlichen Fähigkeiten und Problemen zu uns. Unser Anspruch ist, mit jedem von ihnen einen Plan für seine Zukunft zu entwickeln. 

Wenn man sich Ziele steckt, so müssen einem auch die Grenzen der Arbeit bewusst sein. Das Projekt Árbol de la Esperanza kann nicht für alle misshandelten Kinder, alle Kinder in Not ein Zufluchtsort sein. Den Kindern und Jugendlichen, die dort leben, will es aber bestmöglich zur Seite stehen. Was heißt das?

Jedes Kind bringt eine ganz eigene Persönlichkeit und eine eigene Geschichte mit. Deshalb gibt es kein starres Konzept, in das alle Kinder hineingepresst werden. Vielmehr versuchen die Mitarbeiter des Projekts, jedes Kind anzuschauen und -mit ihm gemeinsam- zu überlegen, wer er ist und welche Bedürfnisse er hat. Den Rahmen bilden die 3 Wohngruppen in 2 Häusern, in denen jeweils bis zu 10 Jungen mit einem Heimvater oder einer Heimmutter zusammen leben. Sie besuchen eine öffentliche Schule oder stehen bereits in einer Berufsausbildung. Der Alltag ist ähnlich gestaltet wie der einer Familie.

 

Welchen Weg jeder einzelne Junge gehen wird, kann sehr unterschiedlich sein. In der Zeit, in der ein Junge im Árbol de la Esperanza lebt, kann er im Schutz der Gemeinschaft und in Begleitung durch die ErzieherInnen und eines Psychologen teils traumatische Erfahrungen aufarbeiten und Ziele für sein Leben entwickeln.

Auch wenn die Jungen oft schon viele Schicksalsschläge erleben mussten, so sind es doch Kinder und Jugendliche, die sich und die Welt entdecken wollen. Und so sind die Ziele eben auch gängige Erziehungsziele wie die Unterstützung bei der Identitätsfindung, der Suche nach Werten, der Übernahme von Verantwortung für sich und für andere, der Entdeckung des eigenen und des anderen Geschlechts....

Fast alle Jungen haben Eltern und leiden oft unter der Trennung von ihnen und den Geschwistern. Deshalb ist ein Schwerpunkt der Arbeit, Kontakt zu den Eltern oder anderen Angehörigen aufzubauen und, sofern der Junge es wünscht und die Möglichkeit besteht, auf eine Rückkehr in die Familie hin zu arbeiten.


Dass unsere Ziele manchmal auch erreicht werden zeigt dieses Statement von Alex, der lange im Árbol gelebt hat.